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Brief an die Gesundheitsminister/innen

Brief an die wichtigsten Gesundheitspolitikerinnen und Gesundheitspolitiker Deutschlands

Am 5. Juli 2012 haben wir einen Brief an die wichtigsten Gesundheitspolitikerinnen und Gesundheitspolitiker Deutschlands geschickt mit brisanten Fragen zur mangelnden Gesundheitspolitik unseres Landes. Wir baten die verantwortlichen Damen und Herren darin um Stellungnahme und Antworten, u.a. warum es in Deutschland keine Meldepflicht für alle registrierten Fälle von Besiedlungen und Infektionen durch multiresistente Krankheitserreger gibt, warum die Bevölkerung von offizieller Seite aus nicht systematisch und konkret über die Gefährdung informiert wird, warum neue und dringend notwendige Hygieneverordnungen nicht durchgesetzt werden, warum es keine verpflichtenden Patienten-, Personal- und Arzt-Screenings in deutschen Krankenhäusern und Pflegeheimen gibt, ob Sie unsere Initiative mrsa-melden.de unterstützen etc.


Sehr geehrte/r Frau/Herr Gesundheitsminister/in,

wir werden immer häufiger mit Fragestellungen rund um "Krankenhaus-Killerkeime" konfrontiert und möchten Sie herzlich bitten, uns zu helfen, unsere Leserschaft darüber zu informieren, welche Maßnahmen wir von der Gesundheitspolitik gegen diese schreckliche Gefährdung der Volksgesundheit erwarten können. Zu unseren über 400.000 Lesern und 20.000 Verbandsmitgliedern gehören u.a. Heilpraktiker, Ärzte, Psychotherapeuten, Wellness-/Gesundheitstrainer sowie naturheilkundlich und medizinisch interessierte Bürgerinnen und Bürger.

Fakt ist: Jährlich infizieren sich über 700.000 Patienten in deutschen Krankenhäusern an Killerkeimen, davon sterben über 30.000 und eine viel größere Anzahl betroffener Menschen leidet an jahrelangen schlimmen körperlichen Folgen. MRSA-Infektionen in deutschen Krankenhäusern und Praxen steigen rasant an. Wir fragen uns: Warum existiert in Deutschland keine Meldepflicht für alle multiresistenten Erreger und MRSA-Infektionen? Weshalb wird die Bevölkerung nicht systematisch und konkret über die Gefährdung informiert? Warum wird nicht mit administrativen und gesetzlichen Mitteln die Hygiene sofort und umfassend restrukturiert? In anderen Ländern wie z.B. Holland gibt es die Meldepflicht ja schon seit längerer Zeit.

Kleinere Änderungen an der VO zur Infektionshygiene in Deutschland sind auffällig zaghaft, z.B. wurde die Einführung eines Hygiene-Facharztes nur für Krankenhäuser über 400 Betten und erst verbindlich ab 2016 geregelt. Konkrete Konzepte zur Hygiene gibt es nicht. Müssen hier wirklich 5 Jahre herhalten, ist dies nicht schneller realisierbar? Bis dahin infizieren sich nach einer Hochrechnung mindestens weitere 4,5 Millionen Deutsche, von denen über 150.000 sterben werden.

In Holland und anderen Ländern werden Krankenhauskandidaten aufwendig auf Killerkeime getestet, ehe sie aufgenommen werden. Auch das Personal wird auf Haut und Nieren untersucht. Sind solche Tests nicht auch in deutschen Krankenhäusern möglich und umsetzbar? Könnten nicht alle Häuser dazu verpflichtet werden?

Auch in deutschen Pflegeheimen steigen MRSA-Infektionen und damit verbundene Todesfälle rapide an. Welche Maßnahmen sind hier geregelt oder geplant?

Wenn schon nichts Wesentliches getan wird, was spricht gegen eine offene Information der Bürger über MRSA-verseuchte Krankenhäuser und -stationen? Eine solche Maßnahme würde ganz ohne jeden Zweifel die betroffenen Institutionen sofort und signifikant zu den notwendigen Maßnahmen in eigener Initiative zwingen. Der status quo, in dem die Wahl eines Krankenhauses in Deutschland wie ein russisches Roulette anmutet, ist nicht hinnehmbar

Würden Sie eine Initiative unterstützen, die eine von nichtstaatlichen Trägern initiierte Killerkeim-Warn-Homepage mit einer deutschlandweiten Killerkeim-Landkarte plant, als schnell umsetzbare Erstmaßnahme?

Sind Sie bereit, das jetzt existierende Schweigekartell aufbrechen zu helfen? Unter Fachleuten ist bekannt, dass bereits jeder 7. Patient deutscher OPs dort eine MRSA-Infektion erwirbt.

Wir würden uns über Ihre Antwort bis zum 27. Juli 2012 sehr freuen!


Paracelsus Report, Magazin für Freie Therapie,
die Verbände VUH, VFP und VDT
München, den 5. Juli 2012

Und hier die bei uns eingegangenen Antworten der Gesundheitsminister/innen:

Mario Czaja (CDU) Mario Czaja (CDU)
Senator für Gesundheit und Soziales
Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales
Berlin
Antwortbrief vom 17. Juli 2012


Aygül Özkan (CDU) Aygül Özkan (CDU)
Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration
Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und lntegration
Niedersachsen
Antwortbrief vom 19. Juli 2012


Andreas Storm (CDU) Andreas Storm (CDU)
Minister für Soziales, Gesundheit und Demographie
Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
Saarland
Antwortbrief vom 19. Juli 2012


Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) Cornelia Prüfer-Storcks (SPD)
Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz
Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz
Hamburg
Antwort-E-Mail vom 24. Juli 2012


Norbert Bischoff (SPD) Norbert Bischoff (SPD)
Minister für Arbeit und Soziales
Ministerium für Arbeit und Soziales
Sachsen-Anhalt
Antwortbrief vom 24. Juli 2012


Malu Dreyer (SPD) Malu Dreyer (SPD)
Ministerin für Arbeit, Gesundheit und Demographie
Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie
Rheinland-Pfalz
Antwort-E-Mail vom 26. Juli 2012


Stefan Grüttner (CDU) Stefan Grüttner (CDU)
Sozialminister
Hessisches Sozialministerium
Hessen
Antwortbrief vom 26. Juli 2012


Daniel Bahr (FDP) Daniel Bahr (FDP)
Bundesminister für Gesundheit
Bundesministerium für Gesundheit
Bonn
Antwortbrief vom 31.Juli 2012


Dr. Marcel Huber (CSU) Dr. Marcel Huber (CSU)
Arbeits- und Sozialministerin
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit
Bayern
Antwortbrief vom 31.Juli 2012


Manuela Schwesig (SPD) Manuela Schwesig (SPD)
Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales
Landesamt für Gesundheit und Soziales
Mecklenburg-Vorpommern
Antwort-E-Mail vom 31.Juli 2012


Heike Taubert (SPD) Heike Taubert (SPD)
Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit
Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit
Thüringen
Antwortbrief vom 01. August 2012


Barbara Steffens (Bündnis 90 / Die Grünen) Barbara Steffens (Bündnis 90 / Die Grünen)
Ministerin für Gesundheit, Emanzipation , Pflege und Alter
Ministerium für Gesundheit, Emanzipation , Pflege und Alter
Nordrhein-Westfalen
Antwortbrief vom 07. August 2012


Renate Jürgens-Pieper (SPD) Renate Jürgens-Pieper (SPD)
Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit
Stadt Bremen

Antwortbrief vom 08. August 2012


Kristin Alheit (SPD) Kristin Alheit (SPD)
Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung
Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung
Schleswig-Holstein
Antwort-E-Mail vom 08. August 2012


Katrin Altpeter (SPD) Katrin Altpeter (SPD)
Arbeits- und Sozialministerin
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Baden-Württemberg
Antwortbrief vom 15. August 2012



Nicht geantwortet haben folgende Gesundheitsminister/innen:

Anita Tack (Die Linke) Anita Tack (Die Linke)
Ministerin für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
Brandenburg


Christine Clauß (CDU) Christine Clauß (CDU)
Staatsministerin für Soziales
Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz
Sachsen